Berichte von Piloten

Alpenflug 2013

Es hat wohl kaum in der Geschichte der Alpenflugeinweisungslehrgänge des DAEC einen Termin gegeben, der so vom Wetter verwöhnt war, wie dieser im Jahre 2013.

Bereits die Anreise erfolgte ohne größere Probleme denn je weiter wir südlich kamen, desto besser wurde das Wetter.

Bei unserer Ankunft im „Basislager“ sprich Flugplatz Kaufbeuren herrschten dort bereits Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius. Dieses sollte sich in den nächste Tagen aber noch ändern denn das Thermometer kletterte über die 37 Grad hinaus. Bei der Flugplatzhöhe und diesen Temperaturen konnten wir die Leistungsgrenze unserer Flugzeuge deutlich austesten. Mit 37 Flugzeugen und über 70 Teilnehmern war dieser Lehrgang der größte seit Einführung der Alpenflugeinweisungen.

Anflug Kaufbeuren

Nach Begrüßung und aufsuchen des Hotels ging es dann am Abend zünftig los. Im Biergarten bei tollem Wetter und entsprechender Speisekarte, mit typischer bayrischer Blaskapelle wurden die Teilnehmer auf die kommenden Tage eingestimmt. Am nächsten Morgen folgte dann die obligatorische theoretische Einweisung bevor es dann mit den Fluglehrern an die Flugzeuge ging.

Ein erster Flug in die Alpentäler sollte schon zeigen, dass wir Flachländer plötzlich uns ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt sahen. Das Gefühl, in diesen engen Tälern zu fliegen, und dann auch noch eine Umkehrkurve zu üben, brachte uns teilweise an unsere physischen Leistungsgrenzen. Nicht zuletzt wegen der hohen Temperaturen, die Mensch und Maschine bis zum äußersten forderten.

 

Ein tyisches Alpental

Nachdem die ersten Eindrücke gesammelt waren, ging es dann am 2. Tag bereits nach eingehender Vorbereitung mit Kartenstudium, einzeichnen der geplanten Route, Berechnung von Strecke und dem benötigten Treibstoff daran, den Flugplan für den Flug nach Trento am Gardasee aufzugeben.

Der Hinflug über Füssen in die Alpentäler ging dann über bekannte Tourimusorte wie Garmisch-Partenkirchen, Reute (Tirol) und Ehrwald zum Reschenpass. Danach folgte dann schon der Einflug nach Italien und über Bozen und Meran war man schnell in Trento. Bevor wir dort aber landeten, haben wir es uns nicht nehmen lassen, noch eine angemessene Runde über den Gardasee zu fliegen. Riva del Garda und Torbole im Norden des Sees sind sicherlich vielen aus der „Fußgängerperspektive“ ein Begriff, jedoch diese Orte aus der Luft zu erleben, ist schon ein besonderes Erlebnis.

Brennerpass

 

D-EDWX in Trento

Marktplatz von Trento

Nach Landung in Trento ging es dann mit dem Taxi in die Stadt um auch ein wenig italienisches Flair zu genießen. Bei gutem Mittagessen und dem obligatorischen echten italienischen Eis danach ließ es sich aushalten.

Der Rückflug ging dann wieder durch die Kontrollzonen von Meran und Bozen zum Brenner. Hier konnten wir sehen, wie die Autofahrer sich mühen mussten, diese Zone zu passieren. Mit einem kleinen Schlenker durch die Dolomiten ging es dann wieder durch so bekannte Täler wie das Zillertal zurück nach Kaufbeuren. Viele andere Piloten nutzten auch die Gelegenheit für einen Flug in die Schweiz um einmal das Matterhorn zu umfliegen.

Reschenpass

Alle Flüge die wir gemacht haben, werden uns in guter Erinnerung bleiben denn wir haben Eindrücke gewinnen können, die wir als Piloten, die normalerweise überwiegend im Flachland fliegen, hier niemals erleben können.

Am letzten Tag haben wir dann noch die Gelegenheit genutzt und die Bayrische Seenwelt einmal genauer anzusehen, von Kaufbeuren ging es über den Ammersee, Starnberger See zum Tegernsee und dem Schliersee. Nachdem wir auch den Chiemsee passiert hatten, wurde noch einmal in Mühldorf am Inn getankt bevor dann die Heimreise nach Westerstede angetreten wurde.

Garmisch

 

Insgesamt haben wir aus Westerstede mit 4 Flugzeugen an der Alpenflugeinweisung teilgenommen und sind alle mit einem ganzen Sack voll schöner Eindrücke gesund wieder zu Hause angekommen.

Diese Tage in den Alpen bei dem außerordentlichen Wetter werden wir so schnell nicht vergessen.

Heinz Burlager D-EDWX